„WIR SUCHEN DICH“ in caps lock – Recruiting geht 2024 besser!
Nicht nur Vermisstenanzeigen sind so betitelt, tragischer Weise oftmals auch die Rekrutierungsbemühungen unseres Mittelstands. Beinahe wünsche ich mir die Zeiten zurück, in denen uns unsere Grundschullehrerinnen und -lehrer drohten, wir müssten 40 Bewerbungen und mehr schreiben, wenn wir uns eine Chance auf einen Ausbildungsplatz ausmalen wollten.
„show don’t tell“
Im storytelling gibt es den Leitsatz „show don’t tell“, der von Creatorn und Werbeagenturen (auch von uns) für rekrutierende Unternehmen die letzten Jahre eifrig mit Füßen getreten und auf’s Schändlichste missachtet wurde. Aber während viele der altehrwürdigen Firmen ihre Arbeitkräfte mit medial fragwürdigen Werbemaßnahmen verkrampft wieder finden möchten, als ob sie sie irgendwo vergessen oder verloren hätten, sind die heranwachsenden Generationen so medienaffin wie keine andere vor ihnen.
Erfahrung als Werbefilmproduzent
Als Ortenauer Werbefilmproduzent darf ich meine Kunden seit über einem Jahrzehnt bei der Gewinnung von Mitarbeitenden unterstützen. Wenn ich heute merke, dass filmische Recruitingmaßnahmen halbherzig angegangen werden sollen, warne ich davor, denn gute Werbung sollte beindruckend, charmant sein und ihren Zweck subtil, nicht plump vermitteln; und was ist Recruiting, wenn nicht Werbung im ureigentlichen Sinn?! Produziert man einen Recruitingclip lieblos und einfach nur, weil die Mitbewerber jetzt auch einen haben, führt das wahrscheinlich zu mittelmäßigen bis schlechten Resultaten und schadet dem Ruf als gutem Arbeitgeber mehr, als er von Nutzen ist. Es liegt auf der Hand, dass potentielle Auszubildende wissen, dass die Großen um sie buhlen. Es groß auszuschreiben wirkt da eher unbeholfen und verzweifelt.
Es geht anders
Aber was ist die bessere Herangehensweise? Zum einen geht es um angemessene Wertigkeit des Recruitings, denn wenn alle Betriebe suchen, schaffen sich jene mit sehenswerten Kampagnen ein Alleinstellungsmerkmal.
Für unseren langjährigen und geschätzten Kunden Hodapp, eine Ortenauer Produktion von Stahltüren und -toren, produzierten wir letztes Jahr einen Recruitingclip namens Jagdfieber, der zeitlich kurzgehalten in möglichst hochwertigen Bildern junge Frauen für die vermeintliche Männerdomäne begeistern soll. Im selben Jahr gewann Jagdfieber den Ortenauer Marketingpreis.
Für das DRK unserer Region produzierten wir den Recruiting- bzw. Kurzfilm namens „Bist du bereit?“, der mittlerweile schon von ca. 30.000 Menschen gesehen wurde.
Nicht gleich mit der Tür in`s Haus
Ich schlage heute zum anderen vor, Recruiting weniger als segmentiertes – und insgeheim verhasstes – Standbein der Werbung zu betrachten und zu behandeln, sondern es stattdessen nahtloser in ein durchdachtes großes Ganzes einfließen zu lassen. Setzen wir wieder mehr auf Imagepflege und lassen wir die Einladungen zukünftiger Mitarbeitenden in unsere hochwertige und frequentierte Kommunikation nach Außen einfließen, erreichen wir unser Ziel.
„Lost“ war mal
Gutes Recruiting sollte eines nicht: verzweifelt suchen. Vielmehr sollte die Möglichkeit nach neuen Ufern aufzubrechen in Aussicht gestellt werden. Machen wir uns die Mühe, einmal wirklich herauszuarbeiten, was Sie von Ihren Mitbewerbern unterscheidet, was Sie ausmacht und wenn wir diese Merkmale erstmal gefunden haben, stellen wir sie ins Rampenlicht, damit Sie Gleichgesinnte anziehen. Die Mitarbeitenden von morgen wollen augenscheinlich nicht gefunden werden, wie es uns das Jugendwort von 2020 suggerieren könnte. Ich bin der Meinung, dass wir sie begeistern sollten.
Wenn Sie den Bereich Recruiting bei sich im Unternehmen neu aufziehen und effizienter gestalten wollen, würden mein Team und ich uns freuen, mit Ihnen in’s Gespräch zu kommen.